Ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung macht sich morgens gerne auf den Weg zur Arbeit. Bei den übrigen zwei Dritteln ist das nicht der Fall. So ernüchternd stellt sich die Bilanz in Sachen Arbeitszufriedenheit nach dem sogenannten Gallup-Index dar, mithilfe dessen sich Aussagen zum Wohlbefinden treffen lassen. Da ein durchschnittlicher Arbeitnehmer acht Stunden am Tag am Arbeitsplatz verbringt, nimmt die Methode nicht zuletzt Arbeitskontexte in den Blick. Woran liegt es, dass sich so viele Erwerbstätige ungeduldig von einem Wochenende zum nächsten hangeln und T-Shirts und Kaffetassen mit Aufschriften wie „Thank God it’s Friday“ Verkaufsschlager sind? Und: Wie kann der einzelne dafür sorgen, am Montagmorgen die To-Dos der Woche mit Enthusiasmus anzugehen?

Woher kommt der Blues am Arbeitsplatz?

Diese Frage ehrlich zu beantworten ist eigentlich ganz einfach aber gleichzeitig etwas unangenehm. Dazu müssen Mitarbeiter den oftmals lästigen Blick nach innen wagen und ihre eigene Erwartungshaltung an das Arbeitsumfeld kritisch hinterfragen. Denn in den meisten Fällen ist der Mangel an Erfüllung im Job nicht beim fiesen Chef oder den völlig unfähigen Kollegen zu suchen, sondern vielmehr in der Einstellung, mit der man selbst in den Tag startet. Ganz besonders trifft das auf die in Samt gebettete Generation Y zu, die zu großen Teilen ohne jegliches Gefühl von ernster materieller Unsicherheit aufgewachsen ist und Eindrücke von Krieg, Vertreibung und Hunger bestenfalls aus Erzählungen der Großeltern kennt. Die Gruppe dieser jungen Erwerbstätigen tut sich schwer mit der Aussage „Dank meiner Stelle komme ich über die Runden und bin dafür dankbar“. Da sie sich nie bewusst um Dinge wie einen vollen Kühlschrank oder ein Dach über dem Kopf sorgen mussten, immer häufiger über Hochschulabschlüsse verfügen, die eine glänzende Karriere versprechen und teuere Fernurlaube mit Spaßfaktor gewohnt sind, sind die Ansprüche junger Mitarbeiter heute extrem hoch. Auch die Erziehung spielt dabei eine immens wichtige Rolle. Wurde den Kindern der Nachkriegsgeneration noch Gehorsam, Disziplin und eine gewisses Hierarchiebewusstsein vermittelt, so wuchsen die ab 1980 geborenen Millenials mit dem Gefühl auf „Meinen Träumen sind keine Grenzen gesetzt. Ich kann sein und werden was ich will.“ Das ist auf den ersten Blick völlig positiv und legitim, hat aber einen kleinen Haken: Je höher die gesteckten Ziele, desto größer die Enttäuschung, wenn das eigene Luftschloss eine Dauerbaustelle bleibt. Dass Gesellschaften sich verändern und entwickeln und mit ihnen die Ansprüche des einzelnen, ist völlig normal und häufig sogar durchaus positiv – der einzelne sollte sich dessen allerdings bewusst sein. Denn wer in der Lage ist, einen realistischen Bezug zwischen den eigenen Fähigkeiten, dem eigenen Arbeitsumfeld und den selbst gesteckten Zielen herzustellen, hat bereits den ersten Schritt getan, um sich vor Ernüchterung und Unzufriedenheit zu schützen.

Ohne Freude an der Arbeit geht es nicht

Den Spaß an der eigenen Arbeit genießt natürlich in erster Linie der Mitarbeiter selbst. Ein Indikator dafür ist ein verändertes Zeitempfinden, bei dem selbst ein 10-Stunden-Tag wie im Flug vergeht. Mitarbeiter, die mit Spaß bei der Sache sind, besitzen außerdem eine viel höhere Konzentrationskapazität und sind hochgradig motiviert, wenn es darum geht, kreative, innovative und effiziente Lösungen zu finden und auch lästige Aufgaben konzentriert und zeitnah zu erledigen. An Führungskräften und Kollegen geht die positive Einstellung, die solche Mitarbeiter ausstrahlen, nicht spurlos vorbei, weshalb sie innerhalb von Teams schnell den Status einer Vertrauensperson oder eines Experten erwerben und sich häufig über Beföderungen freuen können. Ein „Virtous Cycle“, der dem Unternehmen ebenso zugute kommt wie dem Mitarbeiter.

So wird aus Arbeitsfrust Arbeitslust

Präsenz zeigen

Wer sich kommunikativ zeigt, aufrichtiges Interesse für die Projekte von Kollegen aufbringt und gute Ratschläge einbringen kann, erwirbt mit der Zeit das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit, um wirklich interessante Aufgaben zu übernehmen. Damit ist ein großer Schritt hin zur Zufriedenheit geschafft, denn die Arbeit an spannenden Themen zählt zu den Glücklichmachern am Arbeitsplatz. Wer an Spannendem arbeitet, hat später auch Spannendes zu erzählen und schafft es mit der Zeit, eine interessierte Expertencommunity um sich zu versammeln.

Die eigene Rolle begreifen

Tagein tagaus Aufgaben zu übernehmen, die nicht zu einem passen, ist in etwa so als würde man ständig mit der falschen Schuhgröße herumlaufen. Entweder ist man der Sache buchstäblich nicht gewachsen und muss in die Aufgabe erst langsam hineinwachsen oder man fühlt sich eingeengt beziehungsweise unterfordert. Jeder Mitarbeiter, der hier eine Diskrepanz spürt, sollte sich deshalb fragen, wo er beruflich steht und wohin er sich entwickeln möchte und anschließend das Gespräch mit Kollegen beziehungsweise dem Vorgesetzen suchen, um den geeigneten Rahmen zu schaffen.

Eigeninitative ergreifen

Oft nennen Mitarbeiter als Grund für ihre Unzufriedenheit die Tatsache, dass bei der Arbeit einfach über sie entschieden werde. Dabei wären viele Chefs dankbar über Mitarbeiter die bereit sind, verantwortungsvolle Aufgaben in Eigenregie zu übernehmen. Angestellte, die sich mehr Eigenverantwortung im Job wünschen, sollten sich daher fragen, wie und in welchen Kontexten sie mehr Verantwortung übernehmen können und wollen und im Anschluss proaktiv vorschlagen, konkrete Aufgaben dieser Art zu übernehmen. Der unangenehme Teil dabei sollte jedoch in jedem Fall auch in die Überlegung mit einfließen.

Im Weg das Ziel sehen

Zu dem spannendsten Projekt gehört oft auch die unbeliebte Verwaltungsarbeit, die ein oder andere schwierige Verhandlung oder die Ausarbeitung eines verlässlichen Krisenmanagements, falls nicht alles so glatt läuft wie geplant. Diese Pflichtübungen als legitime und wichtige Projektelemente zu sehen und sie mit derselben Motivation und Sorgfalt anzugehen wie andere Aufgaben, senkt die Frustrationsschwelle. Wer solche Aufgaben am Tagesanfang erledigt, handelt clever und weise: Morgens verfügen die meisten nicht nur über ein Maximum an Konzentration, wodurch die Arbeit leichter von der Hand geht, sondern können sich gleichzeitig Lieblingsaufgaben bis zum Schluss aufheben. Das Ergebnis ist Vorfreude pur. Ein krasser Gegensatz zum Ungeduldigen Warten auf den Feierabend.

Die Steigerung der Motivation innerhalb der Belegschaft fängt bei den Aufgaben und den einzelnen Stärken der Mitarbeitenden an. Sind Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt, lassen Innovationen zu und binden Mitarbeitende in den unternehmerischen Alltag mit ein, findet eine stärkere Identifikation mit dem Unternehmen und der Arbeit statt. Unsere Aufgabe ist es Sie als Unternehmer bei diesem Ziel nachhaltig zu unterstützen.

Strategien zu Themen wie Übertragung von Verantwortungsbereichen an Mitarbeitende, Potenzialentwicklung innerhalb der Belegschaft und neue Führungsansätze erarbeiten wir innerhalb unserer Beratung im Rahmen des Programmes unternehmensWert:Mensch gemeinsam mit Ihnen und Ihren Mitarbeitenden.

Sandra Katmann ist gelistete Beraterin für dieses Programm und informiert Sie gerne vorab zu möglichen Themenschwerpunkten innerhalb des Programmes.

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